de.ep_pression

Video, 47:11 min, 2020, Neslihan Yagiz

„Das Thema ist einfach nur ätzend.“

Vor allem für die Menschen, die damit leben.

Depression ist eine psychische Krankheit.

Sie bedeutet große Herausforderung im Alltag

Und verlangt viel Feingefühl mit sich selbst.

Vier Menschen berichten von ihren Erfahrungen.

Es geht um das Persönliche und auch um das Miteinander:

Symptome, Hürden, Erkenntnisse, Umgang.

Gemeinsam wird etwas sichtbar gemacht,

Was sonst in unserer Gesellschaft tabuisiert wird.

Im Rahmen dieser Ausstellung entsteht ein Film,

Der Grenzen und Gratwanderungen von Menschen zeigt,

Die entlang dessen neue Pfade für sich entdecken.

Seid ermutigt in einen Dialog miteinander zu treten.

Achtsam, gesellschaftlich und politisch.

Ein kleiner Einblick in den Aufbau

de.ep_pression: Ein dokumentarischer Film

Neslihan im Gespräch über „de.ep_pression“

Neslihan Yagiz (BA Europäische Ethnologie)

Ein dokumentarisches Filmprojekt

Die Aufsplittung und Re-formierung des Begriffs Depression ist ein Versuch das Charakteristische der Krankheit im geschriebenen Wort sichtbar zu machen und somit der lesenden Person schon im Titel eine Ahnung der eigensinnigen Schwere der Krankheit zu  vermitteln.

Projektbeschreibung

Was bedeutet es eigentlich mit Depression zu leben?

Über 5% betroffene Menschen in Deutschland stoßen regelmäßig auf Alltagshürden, die oft an die Substanz gehen können.

Dieser Dokumentarfilm soll einen Beitrag leisten die Krankheit sichtbar zu machen.

Wie können und wollen wir überhaupt über den menschlichen, in einen gesellschaftlichen und politischen Dialog  miteinander treten?

(Un-) sichtbare Grenzen:

Erste Projektskizze

Eine neugedachte Idee

Seit 20 Jahren lebe ich mit meiner Krankheit. Ich mache kein Geheimnis mehr darum und brauche mich nicht zu rechtfertigen, sondern akzeptiere. Doch in meiner Jugend zweifelte ich, ob ich jemals aus der Trauer und Apathie herausfinden würde. Andererseits hoffte ich, falls ich eines Tages „gesellschaftsfähig“ sein könnte, dann würde ich die Krankheit unbedingt auf eine Theaterbühne bringen. 2019 erinnerte ich mich wieder an diese Idee. Grad noch schmunzelte ich darüber, dann aber nahm ich mein Notizheft und schrieb ein Konzept, das so einfach wie möglich ausfallen sollte, um ohne besondere Mittel realisierbar zu sein.

Was ist aus dieser Idee geworden? Naja, offenbar ein dokumentarischer Film. Statt an einer dramaturgischen Inszenierung zu arbeiten, habe ich spontan auf den Aufruf nach Beiträgen zur Gruppenausstellung zum Thema (un-) sichtbare Grenzen reagiert. 2020 traf ich Menschen, die mir vor der Kamera berichteten, dass und wie sie mit Depression leben.

Und,wie läuft es bisher?

Mein Interesse an audiovisueller Arbeit hat sich erst vor 1,5 Jahren entwickelt. Entsprechend habe ich bisher keine Kompetenzen, die ich als solche bezeichnen würde. Das führt sicherlich zu einigen entschuldbaren Schönheitsfehlern in meinen Filmen.

Die Smartphone-Technik sollte mir für mein Projekt genügen- so dachte ich anfangs, doch ich stellte schnell fest, dass mein spärliches Equipment hinderlich für die Durchführung war. Dahingehend habe ich Investitionen getätigt, die die Arbeit mit meinen Interviewpartner_innen sehr erleichtert hat.

Die inhaltliche Vor- und Nachbereitung folgt keinem bewährten Schema, sondern ist eher intuitiv sowie inspiriert durch Kenntnisse, die ich in meinem Studium (Europäische Ethnologie) erwerbe.

Mein Versuch ist es, meinen Interviewpartner_innen an entsprechenden Stellen bestmöglich Mitsprache einzuräumen ohne aufdringlich oder fordernd zu wirken.

1 Jahr in 8 Minuten: Vorbereitung und Vorschau

Die folgenden Bilder geben Einblick in die Vorbereitung des dokumentarischen Filmes de.ep_pression.

Vier Gespräche.

Licht

Berlin, September 2020, 26°C

Das letzte Mal in Leinenhosen und Trägershirt den Sonnenuntergang an der Spree beobachten, bevor der Herbst das Kommen des Winters kommunizieren wird.