Wie nah ist zu nah? Happening, 2020, Marco Melis und Ann Katzinski
Die Distanz einer anderen Person fühlt sich nicht immer angenehm an. Sie fühlt sich vielleicht gar nicht mehr als eine Distanz an, sondern als eine Nähe, als zu nah. Diesem Wechselspiel des eigenen Empfindens persönlicher Grenzen in verschiedenen sozialen Kontexten wird hier eine interaktive Bühne gegeben. Das Happening erkundet mit interessierten Personen vor Ort ihr eigenes Näheempfinden und zielt darauf, spielerisch die Sensibilität persönlicher Grenzen zu reflektieren.
Basierend auf dem Versuchsaufbau nach E. T. Hall experimentieren wir auf 7 Metern 50 in 7 Schritten mit dem Empfinden von 1 „nicht nah“ bis 5 „zu nah“. Wir dokumentieren das Erlebte und verknüpfen abschließend die interaktiven Versuche mit den Antworten auf unseren eingehenden Fragen, um das Happening besser zu verstehen. Relevant für das Einordnen des Empfindens sind für uns das Alter, das Geschlecht und die Kultur, der sich die Person zugehörig fühlt. Abschließend, ob und in welche Beziehung die Person zu uns beiden, als Versuchspartner und -partnerin steht: Fremde, Arbeit am selben Arbeitsplatz, Bekanntenkreis, Freunde, Familie, Partner.
Wir möchten dadurch die eigene Wahrnehmung persönlicher Grenzen schärfen und damit auch ein tieferes Verständnis für das Empfinden der Person gegenüber über Nähe und Distanz sensibilisieren.
Happening
Marco und Ann im Gespräch über „Wie nah ist zu nah?“